13.02.2020

Mehr Ambitionen, bitte!

Im Schweizer Kulturland geht nur etwas richtig voran: ein Artensterben, das wir in diesen Dimensionen nie zuvor gesehen haben. Die Landwirtschaftspolitik der kommenden Jahre wäre der grosse Hebel, um etwas dagegen zu tun. Doch der Bundesrat will mit der heute verabschiedeten Agrarpolitik 22+ weiterhin auf kleine Schritte setzen. Pro Natura fordert eine konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft.

Die Schweizer Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Verursacherinnen der Biodiversitätskrise. Sie erfüllt trotz Unterstützung mit Steuermilliarden bis heute kein einziges der 2008 festgelegten gesetzlichen Umweltziele. Dennoch fehlen in der heute verabschiedeten Botschaft zur Agrarpolitik ab 2022 griffige Massnahmen, um die Landwirtschaft konsequent ökologisch auszurichten. 

Eine derart mutlose Landwirtschaftspolitik verkennt nicht nur die ökologische Dringlichkeit, sie tut auch den Bauern keinen Gefallen. Hohe ökologische Zielsetzungen in der Agrarpolitik 22+ würden es diesen nämlich erleichtern, ihre Verantwortung wahrzunehmen und aus den Negativschlagzeilen zu kommen.

Pro Natura fordert, dass die Agrarpolitik 22+ in der parlamentarischen Debatte eine klare ökologische Ausrichtung erhält. Höchste Dringlichkeit hat namentlich die Pestizid- und Stickstoffreduktion: Hier sieht die AP22+ zwar einen Absenkpfad bis 2030 vor, doch die vorgeschlagenen Massnahmen insbesondere im Bereich Stickstoff sind völlig ungenügend und werden selbst das sehr bescheidene Ziel einer Reduktion um 20 Prozent verfehlen.  

Kontakt:

Franziska Rosenmund, Medienverantwortliche Pro Natura, Tel. 061 317 92 24
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