Wolf in der Schweiz
24.06.2022 Wolf, Luchs, Bär

Eine breit abgestützte Jagdgesetzrevision wäre möglich

Die ständerätliche Umweltkommission hat heute ihren Vorschlag für eine neue Revision des Jagdgesetzes bekanntgegeben. Die Naturschutzorganisationen verstehen nicht, weshalb die Kommission dabei den in der Volksabstimmung sehr umstrittenen Artikel 7a wieder aufnimmt und sich nicht am Kompromiss der Organisationen der Land- und Waldwirtschaft, der Jagd und des Naturschutzes orientiert. Deren breit abgestützte Lösung erlaubt eine rasche JSG-Revision zum Wohle der Älperinnen und Tierhalter sowie der Wildtiere und des Waldes. Die Naturschutzorganisationen gehen davon aus, dass das Parlament die Vorteile dieses Kompromisses noch erkennen wird.

Die Organisationen Schweizer Bauernverband (SBV), Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verband (SAV), Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), Schweizerischer Forstverein (SFV), JagdSchweiz, BirdLife Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz sind mit ihrer gemeinsamen Haltung bereit für eine neue JSG-Revision: 

Die überregionalen Wildtierkorridore sollen gesichert werden. Nur noch das Parlament soll geschützte Arten als jagdbar erklären können. In einem separaten Schritt soll die Jagdbarkeit von gefährdeten Arten überprüft werden. Die natürliche Waldverjüngung ist für die Wälder, insbesondere den Schutzwald, von grosser Bedeutung. Deshalb sollen die Effekte auf den Wald sowohl bei der Jagd als auch bei der Wolfsregulierung berücksichtigt werden.

Eine konfliktarme Koexistenz mit dem Wolf funktioniert dann, wenn die (Berg)Gebiete und Gemeinden, die Alpwirtschaft, die Hirten und Bäuerinnen nicht alleine gelassen werden. Das ausgewogene Gesamtpaket sieht einerseits eine raschere Regulierung von Wolfbeständen bei wahrscheinlichen zukünftigen wesentlichen Schäden vor. Andererseits dürfen die regionalen Wolfbestände nicht in ihrer Existenz bedroht werden. Und der Herdenschutz bleibt für den Schutz gegen Wolfsrisse zentral.  

Die Organisationen haben sich auch darauf geeinigt, dass alle Aufwendungen der Tierhalter vollumfänglich abgegolten werden sollen. Und dies nicht allein betreffend Wolfsrisse, sondern auch bei allen Schutzmassnahmen. Und der Bundesrat soll mit dem Festlegen von kurzen Fristen garantieren, dass rasch gehandelt werden kann.  

Im Sinne eines Kompromisses stehen die Naturschutzorganisationen zu diesem Gesamtpaket. Es ist jetzt am Parlament zu entscheiden, ob es davon profitieren und der Schweiz ein ausgewogenes neues Jagdgesetz geben will. 

Kontakt

  • Pro Natura: Urs Leugger-Eggimann, 079 509 35 49, @email 
  • Gruppe Wolf Schweiz: David Gerke, 079 305 46 57, @email 
  • BirdLife Schweiz: Raffael Ayé, 076 308 66 84, @email 
  • WWF Schweiz: Océane Dayer, 076 615 71 70, [email protected] 

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Gemeinsame Mitteilung von Pro Natura, Gruppe Wolf Schweiz, WWF Schweiz, BirdLife Schweiz

Titelbild © Biosphoto / Sergio Pitamitz