Frösche und Kröten in den Startlöchern: Hilfe gesucht
In den nächsten Tagen und Wochen werden Hunderttausende von Amphibien ihre winterlichen Verstecke an Land verlassen und ihre Laichgewässer aufsuchen, um sich fortzupflanzen. Nicht alle werden diese Reise überleben, denn auf den Strassen wartet der Tod. Noch werden Helferinnen und Helfer gesucht, die Amphibien über die Strasse tragen. Pro Natura weiss wo und hat eine entsprechende Liste mit den betroffenen Gemeinden veröffentlicht.
Noch stecken die Amphibien in ihrem Winterquartier. Doch in diesen Tagen wird sich dies in den tiefen Lagen ändern. Geweckt durch die wärmeren Tage und Nächte sowie durch den Regen verlassen sie ihre Verstecke und machen sich auf Wanderschaft in Richtung Laichgewässer um sich fortzupflanzen. In kühleren, höher gelegenen Gebieten wird die Amphibienwanderung wohl noch etwas auf sich warten lassen.
Nicht selten führt sie ihr abenteuerlicher und gefährlicher Weg durch Siedlungen und über Strassen, wo sie häufig dem Strassenverkehr zum Opfer fallen. Selbst ohne direkt von Autorädern überrollt zu werden, sterben Kröten und Frösche am Verkehr: Bereits der Fahrtwind eines Wagens mit verhältnismässig geringen 30 km/h kann zu tödlichen inneren Verletzungen bei Kröten und Fröschen führen.
Aus diesem Grund helfen jährlich zahlreiche Gemeinden, Vereine und Privatpersonen mit: Sie fangen die Amphibien entlang künstlich aufgestellter Barrieren ein und bringen sie in Eimern sicher auf die andere Strassenseite, wo sie ihre Wanderung ungehindert fortsetzen können.
Nicht überall sind genügend Helferinnen und Helfer bereit, um diese notwendige Aufgabe zu übernehmen. Aus diesem Grund hat Pro Natura eine Liste mit Gemeinden erstellt, in denen noch helfende Hände gesucht werden. Unter www.pronatura.ch/amphibienwanderung sind diese Gemeinden aufgelistet.
Interesse an Stellen, an denen Amphibien Strassen überqueren, hat auch die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz der Schweiz (karch). Personen, die eine solche Stelle entdecken, können sie unter www.karch.ch in eine Datenbank eintragen.
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Mehr Amphibientümpel: Pro Natura unterstützt Gemeinden
Auf der Roten Liste stehen 14 der 20 einheimischen Amphibien, also Frösche, Kröten, Molche und Salamander. Das macht die Amphibien zu einer der am stärksten gefährdeten Tiergruppen in der Schweiz. Schuld daran ist zur Hauptsache das weitherum fehlende Nass in unserer Landschaft. Flüsse sind begradigt, Auen verschwinden, Moore vertrocknen, feuchtes Landwirtschaftsland wird trockengelegt. Tümpel, Teiche, Weiher und vernässte Landstriche wurden und werden immer weniger. Diese sind für Frosch und Co. besonders wichtig als Fortpflanzungsgewässer.
Deswegen sucht Pro Natura Gemeinden in der ganzen Schweiz, die an geeigneten Stellen neue Nasszonen für Frosch [&] Co. erstellen. Interessierten Gemeinden steht Pro Natura mit Rat zur Verfügung. Unter www.pronatura.ch/amphibientuempel-fuer-gemeinden können sich Gemeinden melden.
Pro Natura setzt sich auch selber mit zahlreichen Projekten für die kleinen Tiere ein. Im Rahmen ihrer Tümpelbau-Offensive konnte kürzlich das 100. neu geschaffene Froschparadies gefeiert werden. An weiteren Tümpelbauten ist Pro Natura beteiligt.
Internet:
www.pronatura.ch/amphibienwanderungundwww.pronatura.ch/froesche
Pressebild:
www.pronatura.ch/bilder-amphibienwanderung
Weitere Auskünfte:
Beat Hauenstein, Koordinator der Kampagne «Mehr Weiher für Frosch [&] Co.», Tel. 079 508 74 47,@email
Medienstelle: Roland Schuler, Tel. 061 317 92 24, 079 826 69 47,@email