Umweltverbände begrüssen den Gegenentwurf zur SBV-Initiative
Das Parlament hat heute einen Gegenentwurf zur rückwärtsgewandten Bauernverbandsinitiative «für Ernährungssicherheit» beschlossen. BirdLife Schweiz, Pro Natura und der WWF Schweiz begrüssen diesen Entscheid. Er bekräftigt die Notwendigkeit einer standortgerechteren und ökologischeren Landwirtschaft und stützt die aktuelle Agrar-, Umwelt- und Raumplanungspolitik des Bundes.
Der Reformkurs, der mit der Agrarpolitik 2014-17 (AP14-17) eingeschlagen wurde, wird durch den Gegenentwurf zur Initiative des Bauernverbands «zur Ernährungssicherheit» bekräftigt und gestärkt. Dies werten die Natur- und Umweltschutzorganisationen BirdLife Schweiz, Pro Natura und WWF Schweiz als wichtiges Signal. Insbesondere erhält eine standortgerechte und ökologische Landwirtschaft ein noch stärkeres Fundament in der Verfassung.
Eine Verbesserung hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft ist dringend nötig. Der Bundesrat bestätigte dies in seinem Bericht zum Postulat Bertschy (13.4284) vom 9. Dezember 2016. Die Schweizer Landwirtschaft produziert intensiv und auf Rekordniveau. Das bleibt nicht folgenlos für Natur und Landschaft. Eine abnehmende Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität, massiver Nährstoffüberschuss, der Ökosysteme zum kippen bringt und den Klimawandel befeuert sowie pestizidbelastete Gewässer sind nur einige der Folgen dieser intensiven Produktion, insbesondere im Talgebiet. Dort bedecken ökologisch wertvolle Lebensräume nur noch 2,2 bis 4 Prozent des Kulturlandes, was viel zu wenig ist.
Mit dem heutigen, deutlichen Parlamentsentscheid wird eine langwierige, für Landwirtinnen und Landwirte verunsichernde sowie unnötige Grundsatzauseinandersetzung vermieden. Der Gegenentwurf zur Bauernverbandsinitiative stärkt den mit der AP14-17 eingeschlagenen Weg, schafft Planungssicherheit und ist eine Absage an rückwärtsgewandte Tendenzen in der Agrarpolitik.
Weitere Auskünfte:
- Pascal König, Landwirtschaftsexperte, BirdLife Schweiz, Tel. 044 457 70 26
- Marcel Liner, Landwirtschaftsexperte, Pro Natura, Tel. 079 730 76 64
- Dr. Daniela Hoffmann, Landwirtschaftsexpertin, WWF Schweiz, Tel. 076 552 18 01