Pro Natura sagt JA zu den Pestizidinitiativen
2000 Tonnen Pestizide, 110'000 Tonnen Stickstoff-Überschuss, 6000 Tonnen Phosphor-Überschuss gelangen durch die Schweizer Landwirtschaft jedes Jahr zu viel in die Umwelt. Diese enormen Mengen belasten die Biodiversität, die Gewässer und die Böden. Obwohl diese Zahlen lange bekannt sind, hat die Politik bisher zu wenig unternommen, um die Probleme anzugehen.
Mit der Annahme der «Trinkwasserinitiative» oder der Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» könnte die Politik die Rahmenbedingungen nun so gestalten, dass Umwelt wie auch Landwirtschaftsbetriebe profitieren. Laut den Initiativtexten hätten der Handel und die einzelnen Bäuerinnen und Bauern acht, respektive zehn Jahre Zeit, um sich anzupassen.
«Innovative Betriebe zeigen bereits heute, dass sowohl im Ackerbau wie in Spezialkulturen auf Pestizide verzichtet werden kann, ohne ein nachhaltiges Ertragsniveau zu gefährden», sagt Pro Natura Präsidentin Ursula Schneider Schüttel, «Pro Natura ist daher überzeugt, dass wir diese Agrarwende gemeinsam schaffen werden». Der Nationalrat hat die beiden Initiativen unter unnötigem Zeitdruck abgelehnt. Aktuell diskutiert die zuständige ständerätliche Kommission beide Initiativen. Falls sich das Parlament doch noch auf einen substanziellen Gegenvorschlag einigen kann, würde Pro Natura diesen Weg auch begrüssen.
Die Natur kennt keine Landesgrenzen
Ausserhalb der Schweiz treiben Pestizideinsatz, fehlende Umweltstandards in Produktionsbetrieben und zahlreiche weitere Verfehlungen das Artensterben und die Zerstörung von Lebensräumen voran. Daran sind Schweizer Konzerne mitbeteiligt. Die Natur kennt letztlich keine Landesgrenzen – in der Konzernverantwortungsinitiative sieht Pro Natura eine wichtige und dringend notwendige Möglichkeit, Schweizer Konzerne dazu anzuhalten, ihre Verantwortung gegenüber der Natur auch im Ausland wahrzunehmen.