Die stärkste Verbündete im Kampf gegen die Klimaerhitzung: die Natur
Die Erde erwärmt sich rapide, Niederschläge verändern sich, Dürreperioden, Hitzewellen und Überschwemmungen nehmen auch hierzulande zu. Bereits im April wird dieses Jahr in mehreren Schweizer Kantonen der Wasserverbrauch eingeschränkt. Was bedeuten solche Veränderungen für die Natur? Was für uns Menschen? Und was hat das Ganze mit dem Klimaschutzgesetz zu tun?
«Wir müssen Lebensgemeinschaften stärken»
«Die Klimaerhitzung verändert die Entwicklung, Verbreitung und Zusammensetzung unserer Natur», erklärt Urs Tester Abteilungsleiter Biotope und Arten bei Pro Natura. Der Winter wird kürzer, Blumen blühen, bevor ihre Bestäuber aktiv sind und Zugvögel finden bei der Ankunft zu wenig Nahrung für ihren Nachwuchs. «So geraten natürliche Abläufe wie Bestäubung und Fortpflanzung durcheinander, von denen auch wir Menschen abhängig sind».
Gleichzeitig finden kälteangepasste Tier- und Pflanzenarten immer weniger Lebensraum und flüchten – wenn sie können – in höhere oder nördlichere Gebiete, während wärmeangepasste Arten häufiger werden. Auch die Bedrohung durch invasive Pflanzen- und Tierarten, die meist klimaresistenter sind, steigt. «Die akute Biodiversitätskrise wird von der Klimakrise noch verschärft. Die Erhitzung schreitet schnell voran und unsere Verhaltensveränderung wirkt erst zeitlich verzögert», so Tester. «Unter diesen Bedingungen macht es keinen Sinn einzelne Arten zu konservieren. Wir müssen den Zustand von Lebensräumen wie beispielsweise Flusslandschaften verbessern und damit die Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen stärken. Davon profitiert auch das Klima.»
Mit einem JA Klima- und Biodiversitätskrise gemeinsam angehen
«In der Bekämpfung von Klima- und Biodiversitätskrise gilt es ganzheitlich zu denken», betont auch Michael Casanova Energie- und Gewässerschutzexperte bei Pro Natura. «Beide haben denselben Ursprung: die massive Verschwendung von Ressourcen und Energie unserer Hyperkonsumgesellschaft». Mit dem klar definierten CO2-Absenkpfad, der Förderung von Effizienzmassnahmen, der nachhaltigeren Gestaltung der Finanzflüssen und Massnahmen zur Klimaanpassung legt das Klimaschutzgesetz den Grundstein zu deren Bekämpfung. «Wenn wir die Natur schützen, fördern und sparsam mit ihren Ressourcen umgehen, schützen wir auch das Klima», so Casanova. Intakte Wälder, Auen und Moore speichern CO2 und Wasser sind Hochwasserschutz und Hitzepuffer. Im Kampf gegen die Klimaerhitzung ist die Natur damit unsere stärkste Verbündete. «Ohne Naturschutz gibt es keinen Klimaschutz und ohne Klimaschutz keinen Naturschutz», unterstreicht der Experte. Ein JA zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni ist daher auch ein JA zu unserer Natur.
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Headerfoto © Matthias Sorg