Titelbild Biodiversitätskampagne Biodiversitätsinitiative
28.06.2024 Biodiversitätskrise

Drei Gründe für ein JA zur Biodiversitätsinitiative

Wann ist das letzte Mal ein Marienkäfer auf Ihrer Hand gelandet? Wann haben Sie das letzte Mal in der Dämmerung einem Froschkonzert zugehört? Klingt das nach Kindheitserinnerungen? Leider ja, denn die Artenvielfalt in der Schweiz nimmt ab. Die Biodiversitätskrise bedroht unsere Lebensgrundlage. Doch es gibt Lösungen. Hier sind drei Gründe für ein JA zur Biodiversitätsinitiative am 22.September 2024.

Um die Biodiversität in der Schweiz steht es schlecht. Mit dem Verlust von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen geht auch unsere Lebensgrundlage verloren. Denn die Biodiversität sorgt für sauberes Trinkwasser, fruchtbare Böden, bestäubte Pflanzen und schützt vor den Folgen der Klimakrise. Pro Natura will mit der Biodiversitätsinitiative wieder mehr Flächen für eine vielfältige Natur schützen und so Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen sichern. Hier sind drei Gründe für ein JA zu dieser Initiative und zu einer vielfältigen Natur.

1. Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage

Der Verlust der Artenvielfalt trifft uns Menschen direkt. Ein Beispiel: Ohne Insekten keine Bestäubung, ohne Bestäubung keine Nahrungsmittel wie Beeren, Früchte und Gemüse. Für unsere Nahrung sind wir auch auf fruchtbare Böden und eine vielfältige Natur angewiesen. Umgekehrt profitiert die Biodiversität, wenn Landwirtinnen und Landwirte ihr Land nachhaltig bewirtschaften und die Biodiversität fördern.

Die Biodiversitätsinitiative fordert mehr Flächen für den Erhalt der Natur- und Artenvielfalt. Nach Annahme der Initiative werden Bundesrat, Parlament und die Kantone ermitteln, welches die erforderlichen Flächen sind. Deshalb steht keine Flächenzahl im Initiativtext. 

Tim und die Biodiversitätskrise

2. Biodiversität schützt vor Klimakrise und Umweltkatastrophen

Eine intakte Natur hilft gegen die Klimakrise: Moore und Wälder binden CO2, Bäume und Gewässer sorgen für Abkühlung, natürliche Flussläufe bewahren uns vor Hochwasser. Gesunde Wälder schützen das Berggebiet vor Lawinen. Klimaschutz und Naturschutz müssen zusammen angepackt werden. 

Deshalb fordert die Biodiversitätsinitiative nicht nur mehr Flächen für Schutzgebiete, sondern auch bessere Qualität. Bund und Kantone müssen dafür sorgen, dass die Schutzgebiete saniert, besser unterhalten und erweitert werden. 

3. Der Erhalt der Biodiversität schützt vor Kosten in Milliardenhöhe

Wenn wir nichts tun, führt das Artensterben zu Kosten in Milliardenhöhe. Gemäss Schätzungen des Bundesrats würden sie in der Schweiz ab 2050 bei jährlich 14 bis 16 Milliarden Franken liegen, wenn wir jetzt nicht handeln. Die Initiative verpflichtet Bund und Kantone, unsere Lebensgrundlagen endlich zu schützen. Für den Schutz der Biodiversität sind 375 bis 443 Millionen Franken pro Jahr notwendig. Das sind nur 0.1 Prozent der Staatsausgaben der Schweiz.

Es lohnt sich, jetzt Geld in den Erhalt unserer Natur zu investieren, um hohe Kosten in der Zukunft zu vermeiden. Bund und Kantone müssen die nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, um die dringend nötigen Massnahmen zur Sicherung der Biodiversität umzusetzen und die Leistungen im Kulturland, Wald und Siedlungsraum zugunsten der Biodiversität zu entschädigen.