Biber im grünen Gras
Biber

Biber helfen der Bibere

Eine Ackerfläche von vier Fussballfeldern darf der Biber umkrempeln. Der tierische Landschaftsingenieur gestaltet hier nämlich eine komplett neue Aue.

Bei Ferenbalm an der Westgrenze des Kantons Bern konnte Pro Natura 2012 die ehemalige Aue Mühlematt am Flüsschen Bibere kaufen. Nomen est omen: In diesem Gebiet möchten wir gezielt Biber als Landschaftsingenieure einsetzen. So wird aus der ehemaligen Aue wieder ein Paradies für Vögel und Amphibien. 

Damit der Biber loslegen kann, braucht er etwas Starthilfe. Der angrenzende Mülibach wurde im Winter 2017/2018 zur künftigen Aue hin geöffnet. Dadurch vernässt die Wiese. Jetzt wird der Biber dafür sorgen, dass hier ein lebendiges Naturparadies entsteht. Damit der emsige Bauarbeiter immer etwas zu knabbern hat, werden wir gezielt Weiden als Futterpflanzen stecken.

Biber im Frondienst – auch für Frösche, Vögel oder Libellen

Nach diesen kleinen Vorbereitungen von Menschenhand übernimmt der Meister der natürlichen Landschaftsgestaltung selber: der Biber. Mit gezieltem Stauen von Kleingewässern schafft er wertvolle Feuchtgebiete und holt so auf natürlichem Weg seichte Nasszonen als Lebensräume für zahlreiche Tiere und Pflanzen zurück. Davon profitieren Tiere wie der Grasfrosch, der Teichrohrsänger oder die gebänderte Prachtlibelle. Natürlich handelt der Biber nicht aus reiner Nächstenliebe: Mit seinen Bauarbeiten schafft er ideale Lebensbedingungen für seine Nahrungspflanzen und beste Voraussetzungen für seine Wohnbauten. 

Selbst die Forellen freuts!

An der Bibere entstanden im Winter 17/18 zusätzlich sogenannte Sohlenrampen für Fische. Sohlenrampen sind unregelmässige Steintreppen, über die das Wasser sprudelt.  Sie sichern die Bachsohle, ermöglichen aber den Fischen zugleich einen natürlichen Aufstieg. Der alte, meterhohe Absturz des Wehrs wird abgerissen. 

Dadurch können zukünftig Forellen und andere Fischarten wieder ungehindert dem Fluss entlang wandern. In der neuen «Biber(e)aue» in Ferenbalm finden die Fische bestimmt bald wieder genügend natürliche Laichplätze.
 

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