Förderung des Kleinen Leuchtkäfers in der Stadt Schaffhausen
@ Sylvia Michel
Mit diesem Projekt wollen wir die Kleinen Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) in Schaffhausen fördern. Dazu sind Kenntnisse über deren Verbreitung zentral.
Im Gegensatz zum Grossen Leuchtkäfer kommt der Kleine Leuchtkäfer in der Schweiz nicht flächendeckend vor. Von den inselartigen Vorkommen des Kleinen Leuchtkäfers sind einige im Kanton Schaffhausen gelegen.
Projekt 2019
Projektziele
Pro Natura Schaffhausen nutzt diese lokale Besonderheit dazu, in einem Projekt mit dem langjährigen Glühwürmchen Experten, Ingo Rieger, das Vorkommen vom Kleinen Leuchtkäfer im Kanton (Fokus Stadt) zu erfassen. Zusammen mit einem Bericht von Rieger und Ineichen (2008) soll die Erfassung als Anhaltspunkt dienen, die Veränderung des Vorkommens des Kleinen Leuchtkäfers in den letzten zehn Jahren zu studieren.
Neben Pro Natura Schweiz und Pro Natura Schaffhausen wird das Projekt auch vom Planungs- und Naturschutzamt Schaffhausen, welches sich auch bereits an der Studie im Jahr 2008 beteiligte, finanziert und unterstützt.
Resultate 2019
Um die aktuelle Verbreitung des Kleinen Leuchtkäfers in Schaffhausen zu erforschen, gingen zwischen dem 15. Juni und 8. Juli 2019 dreizehn freiwillige Leuchtkäfer-SucherInnen insgesamt 97 vom Projektleiter vorgegebene Beobachtungsrouten ab. Durch das Glühwürmchen-Projekt 2019 konnte das Wissen über die Verbreitung der Kleinen Leuchtkäfer in Schaffhausen mit 178 Meldungen (+230 %) massiv erhöht werden: Es wurden erfreulicherweise 23 bisher unbekannte Vorkommen des Kleinen Leuchtkäfers entdeckt. Im Gegensatz dazu konnten an insgesamt fünf Standorten, wo es 2008 noch Leuchtkäfer gegeben hatte, diese 2019 nicht mehr nachgewiesen werden. Zusätzlich wurden auf den Begehungen 99 neue Beobachtungen von Grossen Leuchtkäfern erfasst.
Klar zeigte sich, dass die Glühwürmchen in Schaffhausen durch die zunehmende Lichtverschmutzung stark bedroht sind. Basierend auf den Befunden des Projekts sollen die Lebensräume der in Schaffhausen vorkommenden Glühwürmchen in einem Folgeprojekt nun verbessert werden.
Folgeprojekt 2020/21
Projektziele
Basierend auf den Resultaten von 2019 werden in einem Folgeprojekt drei Teilbereiche behandelt werden:
- Lichtreduktion zur Lebensraumaufwertung von Leuchtäfern: Basierend auf den Empfehlungen des Berichts 2019 sollen in für Leuchtkäfer zentralen Gebieten Massnahmen zu Lichtreduktion realisiert werden. Projektleitung dieses Teilprojekts: Hansueli Alder.
- Sensibilisierung der Bevölkerung: Grosse Bereiche des Fokusgebietes sind Wohnquartiere, teilweise mit grossen Gärten. Im Rahmen des Projekts sollen Anwohnende für Massnahmen, wie Verzicht auf Schneckenkörner und Vermeidung von Lichtemissionen, motiviert werden. Private sollen zudem animiert werden, ihre Beobachtungen zu melden. Projektleitung dieses Teilprojekts: Vanessa Wirz.
- Nachsuche: Basierend auf den Erhebungen von 2019 soll gezielt noch einmal nach Leuchtkäfer gesucht werden, um das Bild über die Verbreitung der Leuchtkäfer zu verbessern. Die Suche soll wieder mittels Freiwilligen durchgeführt werden. Projektleitung dieses Teilprojekts: Ingo Rieger.
Das Folgeprojekt 2020/21 wird wieder gemeinsam mit dem Planungs- und Naturschutzamt des Kt. SH realisiert.