Ansicht Flederhaus Tabea Bischof
Aargau

Holthübel & Flederhaus

Wegenstetten (AG)

Im Wegenstettertal leben gleich drei stark gefährdete Fledermausarten. Diese fördern wir sowohl im Schutzgebiet Holthübel, als auch im Dorf selber. Das erste Naturschutzgebiet auf einem Dachboden befindet sich seit 2017 im Flederhaus in Wegenstetten. Hier befindet sich eine von gerade noch 3 Wochenstuben der Grossen Hufeisennase - einer in der Schweiz vom Aussterben bedrohte Fledermausart.

Im Kanton Aargau galt die Grosse Hufeisennase ab 1986 als ausgestorben. Völlig unerwartet hat Andres Beck, der Fledermausschutzverantwortliche des Kantons, 1995 eine einzelne Grosse Hufeisennase entdeckt. Kurz darauf konnte die Wochenstube im Dachstock des Trottehuus ausfindig gemacht werden. In diesen sogenannten «Wochenstuben» ziehen die Fledermausweibchen jedes Jahr ihre Jungen auf.

2016 konnte Pro Natura das Gebäude von der Christkatholischen Kirchgemeinde Wegenstetten erwerben. In der Folge wurde das Gebäude durch Pro Natura Aargau und Ferien im Baudenkmal sanft renoviert. Dies geschah unter sorgfältiger Berücksichtigung der Ansprüche der seltenen Bewohner und in Absprache mit dem Fledermausschutz.

Seit Mai 2019 können nun neben den Fledermäusen auch Feriengäste das Haus bewohnen.

 

Lebensraum:
Flussauen, Auenwald, Riedwiesen, Flachwassertümpel, extensive Weidelandschaft, Hecken und Gehölze, Magerwiesen, Ruderalflächen

Status:
Auengebiet und Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung, Schutzgebiet von kantonaler Bedeutung


Ziele:
Erhalt der Auenlandschaft, Förderung der natürlichen Flussdynamik, Naturerlebnisse ermöglichen


Bewirtschaftung:
Mahd und extensive Beweidung, Eingriffe zur Kontrolle von Problempflanzen, periodische Erneuerung von Flachgewässern und Ruderalflächen

Einblick in die Aue Chly Rhy

Erfolgreiche Uferschwalbenwand

Uferschwalben bauen natürlicherweise ihre 80 cm langen Brutröhren in Sandwände dynamischer Flüsse. Da die Dynamik der Fliessgewässer stark eingeschränkt worden ist, sind jedoch viele solcher Sandwände verschwunden, was auch zu einem Rückgang der Uferschwalben führte. Um diese zu fördern, hat Pro Natura Aargau 2016 im Schutzgebiet Chly Rhy eine Sandschüttung für die seltenen Vögel erstellt. Seit dem Bau wurde jedes Jahr im März eine Seite der Sandschüttung abgestochen. Mit der Zeit bewohnten Wildbienen und  gar ein Dachs die Sandschüttung, aber die ersehnten Uferschwalben liessen auf sich warten.

Anfang Mai 2019 kam dann die freudige Nachricht: Ambros Ehrensperger, verantwortlich für Information und Aufsicht am Chly  Rhy, hatte die ersten 15 Brutröhren in der Sandschüttung entdeck! Und nur knapp ein Monat später konnten bereits 200 Röhren gezählt werden - ein toller Erfolg!

Impressionen

Naturschutzgebietdetails

Anreise

Mit dem Postauto bis Wegenstetten Oberdorf, ab da 2 Minuten zu Fuss

Öffnungszeiten

Ausstellung und Ferienwohnung können nur nach Voranmeldung besucht werden.

Weiterführende Informationen