Holthübel & Flederhaus
Wegenstetten (AG)
Im Kanton Aargau galt die Grosse Hufeisennase ab 1986 als ausgestorben. Völlig unerwartet hat Andres Beck, der Fledermausschutzverantwortliche des Kantons, 1995 eine einzelne Grosse Hufeisennase entdeckt. Kurz darauf konnte die Wochenstube im Dachstock des Trottehuus ausfindig gemacht werden. In diesen sogenannten «Wochenstuben» ziehen die Fledermausweibchen jedes Jahr ihre Jungen auf.
2016 konnte Pro Natura das Gebäude von der Christkatholischen Kirchgemeinde Wegenstetten erwerben. In der Folge wurde das Gebäude durch Pro Natura Aargau und Ferien im Baudenkmal sanft renoviert. Dies geschah unter sorgfältiger Berücksichtigung der Ansprüche der seltenen Bewohner und in Absprache mit dem Fledermausschutz.
Seit Mai 2019 können nun neben den Fledermäusen auch Feriengäste das Haus bewohnen.
Lebensraum:
Flussauen, Auenwald, Riedwiesen, Flachwassertümpel, extensive Weidelandschaft, Hecken und Gehölze, Magerwiesen, Ruderalflächen
Status:
Auengebiet und Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung, Schutzgebiet von kantonaler Bedeutung
Ziele:
Erhalt der Auenlandschaft, Förderung der natürlichen Flussdynamik, Naturerlebnisse ermöglichen
Bewirtschaftung:
Mahd und extensive Beweidung, Eingriffe zur Kontrolle von Problempflanzen, periodische Erneuerung von Flachgewässern und Ruderalflächen
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- Einblick in die Aue Chly Rhy
Erfolgreiche Uferschwalbenwand
Uferschwalben bauen natürlicherweise ihre 80 cm langen Brutröhren in Sandwände dynamischer Flüsse. Da die Dynamik der Fliessgewässer stark eingeschränkt worden ist, sind jedoch viele solcher Sandwände verschwunden, was auch zu einem Rückgang der Uferschwalben führte. Um diese zu fördern, hat Pro Natura Aargau 2016 im Schutzgebiet Chly Rhy eine Sandschüttung für die seltenen Vögel erstellt. Seit dem Bau wurde jedes Jahr im März eine Seite der Sandschüttung abgestochen. Mit der Zeit bewohnten Wildbienen und gar ein Dachs die Sandschüttung, aber die ersehnten Uferschwalben liessen auf sich warten.
Anfang Mai 2019 kam dann die freudige Nachricht: Ambros Ehrensperger, verantwortlich für Information und Aufsicht am Chly Rhy, hatte die ersten 15 Brutröhren in der Sandschüttung entdeck! Und nur knapp ein Monat später konnten bereits 200 Röhren gezählt werden - ein toller Erfolg!
Naturschutzgebietdetails
Anreise
Mit dem Postauto bis Wegenstetten Oberdorf, ab da 2 Minuten zu Fuss
Öffnungszeiten
Ausstellung und Ferienwohnung können nur nach Voranmeldung besucht werden.