Igelfreundliche Gärten
Ein Projekt zur Förderung unserer stacheligen Nachbarn im Siedlungsraum
Seit 2022 steht der Igel zum ersten Mal auf der Roten Liste. Die Igelpopulation ist stark rückläufig. Der zunehmende Strassenverkehr stellt eine grosse Bedrohung für den Igel dar und geeignete Lebensräume werden seltener. Igel benötigen vielfältige Versteck- und Nestbaumöglichkeiten, die ihnen als Tagesschlafplatz, Überwinterungsort oder zur Aufzucht von Jungen dienen und sie sind auf ein hochwertiges Nahrungsangebot angewiesen.
Ein Asthaufen bietet dem Igel Unterschlupf, liegen gelassenes Laub dient ihm als Polstermaterial für sein Nest und in einer Wildhecke kann der Insektenfresser Nahrung finden. Mit nur wenig Aufwand lässt sich der Lebensraum für den Igel im eigenen Garten verbessern. Deshalb bietet Pro Natura Baselland im Rahmen des Projekts "Wilde Nachbarn beider Basel" in Baselbieter Gemeinden den Kurs "Igelfreundliche Gärten" an.
Kurs "Igelfreundliche Gärten"
In diesem Kurs zeigen wir Ihnen theoretisch und praktisch, wie Sie Ihren Garten mit einfachen Mitteln igelfreundlich und naturnah gestalten können und geben eine Einführung in die Biologie und Ökologie des Igels. Zusammen bauen wir eine Kleinstruktur (bspw. Asthaufen oder Wildhecke) vor Ort.
Kurs in Ihrer Gemeinde
Das können Sie tun: Elemente für einen igelfreundlichen Garten
Asthaufen bieten Igeln Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Befindet sich zudem eine Igelburg im Asthaufen, kann dieser auch als Winterquartier und zur Jungenaufzucht genutzt werden. Das Laub verwenden Igel zur Auspolsterung ihrer Nester.
Merkblatt zum Anlegen eines Ast-/Laub-Haufens:
Im Kapitel Kleinstrukturen im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger finden Sie weiter Informationen sowie eine praktische Anleitung zum Anlegen eines Ast-/Laub-Haufens.
Das Kapitel Kleinstrukturen zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Ein wenig Wildnis im Garten zieht eine Vielzahl von Gartenwildtieren an. So auch Igel, die in naturbelassenen Ecken mit wild wachsenden Pflanzen und blickdichten Stellen Nahrung und Deckung finden.
Merkblatt zu Wilden Ecken und Dickicht im eigenen Garten:
Unter dem Kapitel Garten im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten und das Entstehen lassen von Wilden Ecken und Dickicht.
Das Kapitel Garten zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Bodennahe Durchschlüpfe in Zäunen und Mauern, sowie Zwischenstufen bei höheren Treppenstufen erlauben Igeln den Zugang in die Gärten. Ausstiegshilfen aus Kellerabgängen, (Lüftungs-)Schächten, Gartenteichen und Swimmingpools ermöglichen Igeln den Wiederausstieg und können somit lebensrettende Massnahmen sein.
Merkblatt zum Ermöglichen eines Durchlasses und Ausstiegshilfen:
Auf der Webseite des Igelzentrums finden Sie die beiden Merkblätter "Gefahren für Igel - sind vermeidbar!" und "Bahn frei - für igel" zum Herunterladen. Sie enthalten wertvolle Tipps für einen Igelfreundlichen Garten.
Igel finden Nahrung und Unterschlupf in Hecken mit einheimischen Wildsträuchern, deren Äste bis auf den Boden reichen. Besonders wertvoll sind Wildhecken, die zudem von einem Krautsaum umgeben sind.
Merkblatt zum Pflanzen von Wildhecken:
Im Kapitel Wildhecke im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger erfahren Sie, wie Sie selbst eine Wildhecke anlegen können und was es dazu braucht.
Das Kapitel Wildhecke zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Wettergeschützte Hohlräume, beispielsweise unter Holzbeigen, in Steinhaufen, unter Paletten oder hinter an die Wand gelehnten Brettern können Igeln als Tagesschlafverstecke dienen. Dazu reicht manchmal einfach ein bisschen “Unordnung” im Garten.
Merkblatt: Tagesversteck
Auf der Webseite des Igelzentrums finden Sie in der Broschüre "Igelfreundlicher Garten" Informationen zum idealen Standort und Aufbau eines Holzstapels sowie Tipps zu anderen Tagesverstecken und Winterplätzen. Zudem können Sie der Webseite eine weitere Anleitung zum Anlegen eines Ast-Laub-Haufens entnehmen.
Farbenprächtige Blumenrasen und -wiesen erfreuen nicht nur das Auge, sondern ziehen Insekten und andere Kleinlebewesen an, die zum Nahrungsspektrum der Igel gehören. Wachsen die Pflanzen hoch genug, finden Igel in der Wiese auch Deckung.
Merkblatt: Blumenwiese
Im Kapitel Blumenwiese im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger erfahren Sie, wie Sie selbst eine Blumenwiese anlegen und pflegen.
Das Kapitel Blumenwiese zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Haben Igel Zugang zu einem Kompost, finden sie dort ein vielfältiges Nahrungsangebot. Gedeckte Kompostmieten bieten zudem Schutz vor Witterung.
Merkblatt zu einem zugänglichen Kompost:
Im Kapitel Kleinstrukturen im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger finden Sie weiter Informationen sowie eine praktische Anleitung zum Anlegen eines zugänglichen Komposts.
Das Kapitel Kleinstrukturen zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Der Einsatz von synthetischen Chemikalien gegen Pflanzenschädlinge stellt eine grosse Gefahr für die Umwelt und die Biodiversität dar. Sie töten nicht nur Schädlinge, sondern auch viele andere Insekten und schaden unter anderem auch Bienen und Hummeln, Vögeln, Amphibien und zum Teil Säugetieren.
Merkblatt zum Verzicht auf Gifteinsatz:
Im Kapitel Eckpunkte im Berner Praxishandbuch Biodiversität - Natur braucht Stadt von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger finden Sie Informationen zum Verzicht auf Pestizide im eigenen Garten.
Das Kapitel Eckpunkte zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite der Stadt Bern.
Die Pflege und Bewirtschaftung des Gartens von Hand ermöglicht Vorsicht. Igel sind nachts unterwegs und verstecken sich tagsüber unterm Gebüsch oder in krautigen Rändern. Wird ihr Schlafplatz gemäht, haben sie keine Chance zu flüchten.
Die Pflege und Bewirtschaftung des Gartens von Hand kann den Igeln das Leben gerettet werden, aber auch andere Tiere wie Insekten und Schnecken können dadurch überleben.
Merkblatt zur Pflege und Bewirtschaftung des Gartens von Hand:
Das Merkblatt "Gefahren für Igel - sind vermeidbar!" macht auf die Gefahren von Motorsensen, Rasenrobotern und Fadenmähern aufmerksam und gibt Tipps für eine Pflege und Bewirtschaftung des Gartens mit Hand.
Das Merkblatt zum Herunterladen finden Sie auf der Webseite des Igelzentrums.
Weitere Informationen für Sie
Sind Sie an dem Thema interessiert? Gerne empfehlen wir folgende Webseite und Literatur für weiterführende Informationen und praktische Tipps für einen igelfreundlichen Garten.
- Die Webseite des Vereins Igelzentrum
- Das Praxishandbuch "Stadtnatur - Biodiversität fördern im Schweizer Siedlungsraum" von Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger
- Das Buch Der Igel. Nachbar und Wildtier von Anouk-Lisa Taucher und Madeleine Geiger
- Das Gartenbuch Bioterra mit dem Titel Mein Garten - biologisch und naturnah von Ute Studer
Wir sagen danke
Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die grosszügige finanzielle Unterstützung durch
- den Swisslos-Fonds Baselland,
- die Hedwig Karrer Stiftung der Igelfreunde Baselland und
- den Naturfonds salzgut.
Der Kurs "Igelfreundliche Gärten" findet im Rahmen des Projekts
- Wilde Nachbarn beider Basel
statt.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Nora Lüdi
077 205 11 58
@email