Naturjuwelen vor der Haustür
Schaut man sich eine Schweizer Stadt oder ein Dorf aus der Vogelperspektive auf googlemaps an, ist man oft erstaunt ob der vielen kleinen Grünflächen zwischen den Häusern. Und man erkennt, wie gross das Potenzial der privaten Gärten und Aussenräume für die Biodiversität ist. Je mehr davon naturnah gestaltet werden, desto engmaschiger wird das Lebensraumnetz und umso einfacher gelingt es den Tieren und Pflanzen, sich auszubreiten. In unserer Galerie zeigen wir vier inspirierende Beispiele.
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Wohnsiedlung «In den Bäumen» Egg (ZH)
- Fabian Biasio
- Besitzerin: Simone Baumann Immobilien AG
- Arealfläche: ca. 5000 m²
- Besonderheiten: Gestaltung der Aussenräume folgt den Grundsätzen der Permakultur. Wildhecken, Ruderalflächen, «Waldgärten», Kleinstrukturen und ein raffiniertes Teichsystem schaffen auf einer relativ kleinen Fläche sehr vielfältige Lebensräume.
- Weitere Elemente: Nisthilfen für Vögel und Wildbienen, Sandhügel, Magerwiesen auf den Dachterrassen, Fassadenpflanzen (u.a. Rankspinat, Kletterrosen, Weinreben).
- Pflege: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung (drei Häuser, 9 Wohnungen) werden durch regelmässige Arbeitseinsätze in die Umgebungsgestaltung und -pflege einbezogen und in Workshops geschult.
- Vorkommende Arten: mehr als 700 Pflanzenarten, darunter eine Vielzahl an essbaren Wildpflanzen in den unterschiedlichen Schichten (Wuchshöhen) des Waldgartens.
- Fabian Biasio
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Aarberg (BE), altes Bauernhaus mit zwei Wohnungen
- Fabian Biasio
- BesitzerInnen: Martin und Katharina Bader, Helene und Reinhard Johner
- Gartenfläche: ca. 1000 m²
- Art des Gartens: Gemeinschaftlich genutzter Naturgarten mit teils über 100 Jahre alten Obstbäumen.
- Was ist speziell: Ausserordentlich hohe Biodiversität (zertifiziert mit drei «Schmetterlingen» von Pro Natura). Wildsträucher, Blumenwiesen, Obstbäume und Baumstümpfe bieten vielfältige Lebensräume für Vögel und Insekten. Totholzhaufen und im Boden integrierte Steingebilde dienen Insekten und Reptilien als Unterschlupf. Der Garten wird u.a. mit Zaungittern vor Katzen geschützt, ohne dabei den Zugang für andere Tiere wie den Igel zu verbauen.
- Vorkommende Arten: u.a. Grauschnäpper, Schwalbenschwanz, Rauchschwalbe, Mauersegler, Igel, Zauneidechse, Blindschleiche, sechs Arten von Heuschrecken.
- Fabian Biasio
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Ökosiedlung der Wohngenossenschaft «Équilibre» in Cressy (GE)
- Fabian Biasio
- Besitzerin: Wohnbaugenossenschaft «Écilibre»
- Grösse des Areals: ca. 2100 m²
- Besonderheiten: Die Aussenanlage der Siedlung (insgesamt 13 Mietwoh-nungen) hat viele wilde Ecken, wo sich die Natur frei entwickelt; die mit Obstbäumen durchsetzten Blumenwiesen werden höchstens zweimal im Jahr gemäht. Einheimische Wildsträucher, Ruderalflächen, Totholzhaufen, Trockensteinmauern und Natursandplätze bieten Insekten, Vögeln und Reptilien Nahrung, Rückzugs- und Nistgelegenheiten.
- Pflege: Der Unterhalt und die Bauarbeiten (Trockenmauer, Natursandplatz, Pergola etc.) werden grösstenteils von der ganzen Community erledigt; eine Gartenkommission koordiniert die Einsätze und gestaltet den gemeinschaftlich genutzten Permakulturgarten.
- Vorkommende Arten: u.a. Goldglänzender Rosenkäfer, Zimmermannsbiene, Stechpalme, Felsenbirne, Jungfer im Grünen (Nigella damascena), Knolliger Beinwell, Borretsch.
- Fabian Biasio
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Verein «für die anderen» (LU)
- Fabian Biasio
Besitzerin: Gemeinde Root; Unterhalt und Pflege erfolgen durch den Verein
Grösse des Areals: ca. 600 m²
Art des Gartens: Naschgarten, die Bevölkerung kann gratis Äpfel, Beeren, Kräuter, Nüsse oder Rhabarber sammeln und ist eingeladen, beim Gärtnern mitzuhelfen. Das Projekt ist auf Initiative des Bürgers Renatus Birrer entstanden.
Was ist speziell: Kombination von Nutzgarten und Biodiversitätsförderung: Einheimische Wildsträucher und Obstbäume bieten Nistplätze und Futter für Vögel und Insekten; in unzähligen Stein- und Asthaufen finden Insekten, Kleinsäuger und Reptilien Verstecke. Bei Kindern beliebt sind die Kaulquappen im eigens angelegten Teich und der Raupenkasten, wo sich spannende Beobachtungen machen lassen.
Vorkommende Arten: u.a. Schwalbenschwanz, Ringelnatter, Mauereidechse, Igel.
- Fabian Biasio
Weiterführende Informationen
Info
Dieser Artikel wurde im Pro Natura Magazin publiziert.
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