Naturschutzgebiet Vanil Noir (FR)
Schroffe Felsen, kantige Schratten
Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, der Tag ist perfekt. Doch da, plötzlich, der Bach ist weg, einfach verschwunden! Ist er vielleicht ausgetrocknet? Aber eben führte er doch ganz ordentlich Wasser! Ein Blick auf eine geologische Karte zeigt: Der Vanil Noir ist ein Kalkmassiv. Hier hat der Regen über Jahrmillionen den Kalk aus dem Gestein gelöst. Er hat regelrechte Löcher, Gänge und Höhlen ins Felsinnere gefressen. Bäche können sich darum ihren Weg auch unterirdisch weitersuchen und auf einmal an ganz anderer Stelle wieder zum Vorschein kommen. Auch oberflächlich zeigt sich der Effekt des Regens an den sogenannten „Schratten“: An den Rillen im Gestein mit den scharfkantigen Rippen dazwischen, die unser Schuhwerk nicht eben schonen.
Für Sportler, aber auch für Personen die es gemütlicher mögen …
Um die vorgeschlagene Tour in einem Tag anzupacken, sollten Sie körperlich fit sein. Von Praz-Jean bis Château-d’Oex ist eine Strecke von 21 km und eine Steigung von 1000 Metern - in etwa 8 bis 10 Stunden - zurück zu legen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, unterwegs in einer der zwei SAC-Hütten zu übernachten (Reservation empfohlen). So wird Ihr Besuch im Naturschutzgebiet Vanil Noir zum Erlebnis für die ganze Familie - nur Ihr Hund muss zu Hause bleiben.
… und für Wissbegierige
In den Tälern Vallon des Morteys und Vallon de Bounavaux bestehen Themenwege mit nummerierten Posten. Die dazugehörende Broschüre gibt vertiefte Informationen zu Geologie, Geomorphologie, Flora, Fauna und Alpwirtschaft. Sie ist in den SAC-Hütten Marindes und Bounavaux sowie den regionalen Tourismusbüros erhältlich.
Naturschutzgebietdetails
Anreise
Ab Bulle mit dem Bus Richtung Jaun, Haltestelle "Im Fang, Praz-Jean" (4 km nach Charmey). Rückfahrt ab Château-d'Oex, gare.
Weiteres
Geführte Exkursionen nach Anmeldung, gemäss der Online-Agenda von Pro Natura Freiburg.
Weiterführende Informationen
Info
Karstgebiet mit ursprünglichem Ahornwald, artenreiche Wiesen mit vielen südlichen Pflanzenarten. Unter anderem Lebensraum für Steinbock, Aspisviper und über 73 Tagfalterarten.
Hunde haben keinen Zutritt.