Quellenkartierung
Die Zahl natürlicher Quelllebensräume ist bereits seit dem 19. Jahrhundert in der ganzen Schweiz rückläufig. Meliorationsarbeiten, Trinkwasserfassungen, Verlegungen und heutzutage der Klimawandel führten und führen zu diesem Rückgang an Quellen in unserer Landschaft. Besonders die Zahl der natürlich austretenden, unverbauten Quellen wird zunehmend geringer.
Die meisten natürlichen Quellaustritte sind im Wald vorzufinden. Der Nutzungsdruck ist dort am geringsten. Wo aber sind diese Standorte und wie viele davon gibt es noch? Auch die Austritte im Offenland sollen aufgesucht und erfasst werden. Wie viele davon sind verrohrt? Das Projekt Quellenkartierung will die Standorte und den Zustand der Quellen im Kanton Baselland erheben und mit dieser Grundlage die Renaturierung von verbauten Quelllebensräumen vorantreiben.
Für das Projekt Quellenkartierung wird die Kantonsfläche nach Quellaustritten abgesucht. Die gefundenen Quellen werden kartiert und mittels landesweit verwendeter Strukturbewertungsmethode erfasst und bewertet. Aus diesen gewonnenen Daten wird schliesslich ein Inventar erstellt.
- Thomas Zumbrunn
Quellen: Einzigartige Lebensräume
Quellen sind kleinflächige Lebensräume mit einer grosser Diversität. Dabei sind viele der darin lebenden Organismen mit dem Auge kaum erkennbar.
Von Köcherfliegen-, über Steinfliegenlarven, zu Muscheln und Schnecken – die Bandbreite der in Quellen lebenden Tiere ist beeindruckend. Viele von ihnen sind an die speziellen Bedingungen des Quellwassers angewiesen. Sie brauchen Quellen, um zu überleben.
Besonders wertvolle Standorte werden nach Möglichkeit unter Schutz gestellt, um diesen Lebensraum mit seiner Diversität zu erhalten.
- Silja Oelrichs
Wiederherstellung von Habitaten
Während einerseits die Quellstandorte Gemeinde für Gemeinde erfasst und bewertet werden, legt das Projekt zudem ein Augenmerk auf die Renaturierung von beeinträchtigten Quellen. Alte Fassungen sollen rückgebaut, Drainagerohre entfernt, oder Überläufe von Fassungen natürlicher gestaltet werden. Dadurch können neue, wertvolle Quelllebensräume entstehen.
Zur Renaturierung gehört auch das Entfernen und Vermeiden von Wanderbarrieren wie glatte Rohre oder Abstürze in den angrenzenden Fliessgewässern. Das ermöglicht eine Vernetzungsachse im Fliessgewässer vom Bach bis in die Quelle hin zum Grundwasser.
- Silja Oelrichs