Ja zur SBV-Initiative: Nationalrat gefährdet Kontinuität in der Agrarpolitik
Der Nationalrat stimmte heute entgegen, der Empfehlung von Bundesrat und vorberatender Kommission, der SBV-Volksinitiative «für Ernährungssicherheit» knapp zu. Pro Natura sieht diesen Entscheid als Gefahr für denkontinuierlichen, berechenbaren Reformprozess in der Schweizer Landwirtschaft. Es droht eine weitere Intensivierung der Produktion in der Schweiz – zum Schaden der Umwelt und der fortschrittlichen Landwirtinnen und Landwirte.
Die Ernährungssicherheit in der Schweiz war noch nie so hoch wie heute. Auch der produktionsseitige Beitrag der Schweizer Landwirtschaft ist auf Rekordniveau. Die schwammig formulierte SBV-Initiative ist also unnötig. Sie schürt Unsicherheit und ist damit das Gegenteil jener Planungssicherheit, die sich auch viele Landwirtschaftsbetriebe wünschen.
Kontinuität statt Verunsicherung und Intensivierung
Die Initianten belegen mit ihren Aussagen zudem immer wieder, dass es ihnen um eine weitere Steigerung der Inlandproduktion geht. Das verschärft Probleme, anstatt sie zu lösen. «Die Schweizer Landwirtschaft ist insgesamt zu intensiv. Das zeigt sich in pestizidbelasteten Gewässern, ausgeräumten Landstrichen und einer stark reduzierten Biodiversität im Kulturland», sagt Marcel Liner, Pro Natura Landwirtschaftsexperte.
Viele Landwirtschaftsbetriebe arbeiten daran, diese Probleme zu lösen. Pro Natura bedauert, dass ihnen der Nationalrat mit der SBV-Initiative einen Knüppel zwischen die Beine werfen will. Sie hofft nun auf mehr Augenmass im Ständerat. Vorgemacht haben es der Bundesrat und die Wirtschaftskommission des Nationalrats, die beide gegen die unnötige SBV-Initiative sind.
Zusätzliche Informationen:
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Marcel Liner, Pro Natura Landwirtschaftsexperte, Tel. 061 317 92 40
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