Grosser Einsatz für seltene und gefährdete Tagfalter
Tagfalter brauchen auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lebensräume. Viele dieser Habitate sind jedoch in den vergangenen Jahrzehnten verschwunden. Der Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich tritt dieser Entwicklung mit seinem «Landschaftsprojekt im Oberen Tösstal» entgegen.
Vernetzter Lebensraum auf grosser Fläche
Mit dem Ziel, seltene Tagfalterarten zu erhalten und zu fördern, wertet er im Oberen Tösstal möglichst viele geeignete Flächen zu Lebensräumen auf und verbessert deren Vernetzung. Seit Projektstart vor vier Jahren wurden bereits rund 13 Hektaren Wiesen und Weiden entbuscht, 13 Hektaren Wald aufgelichtet und gepflegt sowie acht Kilometer Waldrand aufgewertet. Mehrere Hektaren sollen bis Projektende 2021 dazu kommen. Sämtliche Massnahmen führt das Projektteam in Absprache und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Behörden, Förstern, Landwirten, Grundeigentümern und Gemeinden durch.
Nicht nur die Falter profitieren
Besonders wertvoll ist das Projekt für schützenswerte Falterarten, die im Kanton Zürich nur noch im Oberen Tösstal vorkommen, wie zum Beispiel der Rundaugen-Mohrenfalter. Mit der Lebensraumaufwertung im Oberen Tösstal will der Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich aber auch generell die Artenvielfalt fördern. So profitieren auch Wildbienen oder Totholzkäfer vom Projekt. Ausserdem sensibilisiert der Verein die Öffentlichkeit für Naturschutzbelange. Die Auszeichnung dieses Projekts zugunsten der Insektenwelt mit dem Elisabeth und Oscar Beugger-Preis 2020 erfolgt damit auch ganz im Sinn der Pro Natura- Kampagne «Gemeinsam gegen das Insektensterben».
Beugger-Preis zum siebten Mal vergeben
Der mit 50‘000 Franken dotierte Elisabeth und Oscar Beugger-Preis ist einer der bedeutendsten Naturschutzpreise der Schweiz. Pro Natura verleiht ihn seit 2008 im Auftrag und im Namen der Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung an beispielhafte Naturschutzprojekte aus den Sparten «Artenschutz und Artenförderung», «Schutzgebiete» sowie «Landschaftsschutz». Auf den alle zwei Jahre ausgeschriebenen Preis hatten sich 2020 insgesamt 18 Projekte zum Thema «Massnahmen gegen das Insektensterben» beworben.
Beugger-Stiftung
Die Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung mit Sitz in Basel wurde im Jahr 2004 von Elisabeth Beugger gegründet. Der Name der Stiftung erinnert an Oscar Beugger, ihren im Februar 2004 verstorbenen Ehemann, und an dessen Vater, Emanuel Beugger. Die ausschliesslich gemeinnützige Stiftung bezweckt die Förderung von Projekten und Institutionen auf dem Gebiet des Natur- und Tierschutzes in der Schweiz.
Bisherige Preisträger waren die Fondazione Bolle di Magadino für das Aufwertungsprojekt des Ticino-Deltas (2008), der Kanton Uri für sein Wildheu-Förderprogramm «Wildheu Uri» (2010), die Gemeinde Mörel-Filet (VS) für ihre ökologische Alpaufwertung (2012), das «Vernetzungsprojekt Höfe» im Kanton Schwyz für die Schaffung neuer Feuchtgebiete (2014), das Projekt «Förderung des Gartenrotschwanzes» in der Stadt La Chaux-de-Fonds (2016) und zwei Projekte im 2018: jenes des Fördervereins Region Gantrisch (BE/FR) «Nachtlandschaft Gantrisch» und das der Gemeinde Fläsch (GR) «Emissionsreduzierte öffentliche Beleuchtung».
Informationen:
www.pronatura.ch/de/beugger-preis
Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich: www.schmetterlingsfoerderung.ch
Pro Natura-Kampagne «Gegen das Insektensterben»: www.pronatura.ch/de/insektensterben
Gebrauch Pressebilder
Copyright der Fotos liegt bei den AutorInnen. Die Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit Publikationen zum Beugger-Preis 2020 verwendet werden.
Auskünfte:
René Amstutz, Projektleiter Biotope und Arten, Pro Natura Tel. 061 317 91 34 @email
Andreas Murbach, Stiftungsrat der Emanuel und Oscar Beugger-Stiftung,
Tel. 076 377 85 66, @email
Für die Preisträger:
Simone Bossart, Geschäftsführerin Verein Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich
Tel. 079 364 30 71, @email
Medienstelle Pro Natura:
Judith Zoller, Tel. 061 317 92 45, 079 826 69 47, @email