Wintersportinfrastruktur Matthias Sorg
07.01.2022 Alpen

Ist Skifahren Schnee von gestern?

Der Klimawandel schreitet voran, Schnee fällt immer seltener, selbst in hohen Lagen. Skigebiete halten den Massentourismus mit Beschneiungsanlagen künstlich am Leben statt auf nachhaltigen, sanften Tourismus zu setzen. Doch wie sieht die Zukunft des Skisports in der Schweiz aus? Antworten aus Sicht einer Tourismusforscherin, eines Klimatologen und eines Biologen.

Monika Bandi

Co-Leiterin Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern

Pro Natura Magazin: Ist die Zeit des Skifahrens in der Schweiz vorbei?

Monika Bandi: Die Anzahl der Skitage der Schweizer und Schweizerinnen ist stagnierend bis schrumpfend. In den Bergen schneit es immer später, in tiefen Lagen oft gar nicht mehr. Bei den Menschen stellt sich darum weniger Winterfeeling ein. Genau das ist aber für den Wintertourismus entscheidend. Die Menschen bekommen dadurch Lust, Ski zu fahren. Ein zweiter Grund sind die Jungen, die seltener Ski fahren lernen; die älteren, die damit aufhören und Menschen mit Migrationshintergrund, die tendenziell weniger Affinität zum Skifahren zeigen. 

Und trotzdem setzen viele Regionen weiter auf Wintertourismus und investieren in teure Beschneiungsanlagen?

Die höchstgelegenen wie Zermatt und Co. haben höchstens unter den schlechtmöglichsten Klimaszenarien längerfristig ein Problem. Sie werden noch lange Schnee und tiefe Temperaturen zur Kunstschneeherstellung haben. Dann gibt es die kleinen wie das Selital im Gantrisch oder der Gurten. Hier ist Beschneiung kaum Thema. Wenn sie Schnee haben, laufen dort ein, zwei Lifte – und irgendwann wird es dann damit vorbei sein.

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Weiterführende Informationen

Info

Dieser Artikel wurde im Pro Natura Magazin publiziert.

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