Ist Skifahren Schnee von gestern?
Monika Bandi
Co-Leiterin Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern
Pro Natura Magazin: Ist die Zeit des Skifahrens in der Schweiz vorbei?
Monika Bandi: Die Anzahl der Skitage der Schweizer und Schweizerinnen ist stagnierend bis schrumpfend. In den Bergen schneit es immer später, in tiefen Lagen oft gar nicht mehr. Bei den Menschen stellt sich darum weniger Winterfeeling ein. Genau das ist aber für den Wintertourismus entscheidend. Die Menschen bekommen dadurch Lust, Ski zu fahren. Ein zweiter Grund sind die Jungen, die seltener Ski fahren lernen; die älteren, die damit aufhören und Menschen mit Migrationshintergrund, die tendenziell weniger Affinität zum Skifahren zeigen.
Und trotzdem setzen viele Regionen weiter auf Wintertourismus und investieren in teure Beschneiungsanlagen?
Die höchstgelegenen wie Zermatt und Co. haben höchstens unter den schlechtmöglichsten Klimaszenarien längerfristig ein Problem. Sie werden noch lange Schnee und tiefe Temperaturen zur Kunstschneeherstellung haben. Dann gibt es die kleinen wie das Selital im Gantrisch oder der Gurten. Hier ist Beschneiung kaum Thema. Wenn sie Schnee haben, laufen dort ein, zwei Lifte – und irgendwann wird es dann damit vorbei sein.
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Dieser Artikel wurde im Pro Natura Magazin publiziert.
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