Wettbewerb «Erstaunliche Insekten»: Die Gewinnerin zu Besuch in Champ-Pittet
«Eigentlich hatte ich ja bereits ein Insekt gezeichnet, dieses sah aber nicht nach viel aus. Meine Mutter hat mir dann gesagt, dass ich mit der Zeichnung nicht viele Stimmen erhalte und wahrscheinlich nicht gewinnen werde», erzählt Ozalée, sechs Jahre alt. «Also habe ich eine zweite Zeichnung gemacht, das war dann Minichou.» Wir sitzen mit ihr und ihren Eltern im Garten des Pro Natura Zentrum Champ Pittet.
Dieses befindet sich in der Grande Cariçaie, einem 40 km langen Schutzgebietsstreifen entlang des Südostufers des Neuenburgersees. Ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten der Schweiz, darunter zahlreiche seltene und bedrohte Arten, ist hier zu Hause. Rund um uns herum brummt und surrt es. Denn Insekten gibt es überall. Im Garten, im benachbarten Wald oder am nahen Seeufer. In den letzten Jahren hat der Insektenbestand jedoch stark abgenommen.
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Mit dem Naturtagebuch auf Entdeckungstour
- Delphine Seydoux
Bevor Ozalée das Siegerinsekt «Minichou» gestaltete, hat sie sich eingehend mit dem Naturtagebuch beschäftigt. «Ich habe viele Insekten beobachtet, als ich das Naturtagebuch ausgefüllt habe.» erzählt sie und zeigt uns stolz das ausgefüllte Naturtagebuch mit Skizzen und Fotos von den verschiedenen Insekten. Auf der Suche nach den vorgeschlagenen Lebensräumen aus dem Naturtagebuch hätten sie auch neue Orte in ihrer Nachbarschaft entdeckt, ergänzt ihre Mutter.
Auf dem Schulweg beobachte und rette sie gerne die kleinen Tiere, die sich auf der Strasse befinden, plaudert Ozalée weiter. Ihr Vater ergänzt lachend, dass sich seine Tochter schon immer für Tiere interessiert habe. «Sie kümmert sich wirklich gut um sie. Wenn es regnet, rettet sie gerne Regenwürmer und Schnecken, die sich ihr in den Weg stellen. Wir sind froh, dass sie respektvoll mit Tieren und Pflanzen umgeht.»
- Delphine Seydoux
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Minichou – Das Sieger-Insekt
- Delphine Seydoux
Mit dem zweiten Zeichnungsversuch ist Ozalée zufrieden. Sie reicht das Insekt Minichou beim Wettbewerb ein. Minichou? «Weil es niedlich [frz.: mignon] und klein ist», erklärt Ozalée.
Um genügend Stimmen zu ergattern, legt sich Ozalée richtig ins Zeug: «Ich habe alle meine Schulgspänlis gefragt, ob sie für mich abstimmen und in der Pause jeweils allen mein Insekt gezeigt. Mein Motto war: "Stimmt für mich, dann gewinne ich den Wettbewerb". Ich habe sogar Bekannte aus Kanada angefragt, ob sie nicht für mich abstimmen könnten!» Umso schöner, dass sich dieser Effort ausbezahlt hat, findet ihre Mutter. Minichou wird von der Jury zum Sieger-Insekt gewählt und als Stofftier zum Leben erweckt.
Bald kann Ozalée ihr «Minichou» fest in den Händen halten. Was sie damit vorhat? «Ich werde es überall hin mitnehmen und kann es kaum erwarten, es zu erhalten.» Als Letztes wollten wir von Ozalée noch wissen, was denn ihr Lieblingsinsekt ist: «Die Biene, weil sie so hübsch ist.» Perfekt! Denn Bienen hat es in der Grande Cariçaie genügend. So kann Ozalée gemeinsam mit ihren Eltern einen weiteren Nachmittag lang Insekten beobachten. Wir danken Ozalée für die tolle Kreation und ihren Besuch im Pro Natura Zentrum Champ-Pittet.