Buntbrachen sind eine sehr wirkungsvolle Förderungsmassnahme für die Biodiversität. Agrofutura
05.03.2024 Biodiversitätskrise

Nationalrat erinnert sich an die Biodiversitätskrise

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat der Nationalrat heute über einen minimalen Anteil Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Ackerland befunden. Nach Annahme der Motion Grin zur Aufhebung der 3.5 Prozent Acker-BFF letzten Mittwoch hat er sich heute besonnen und die Standesinitiative GE mit demselben Ziel diskussionslos abgelehnt.

Bestäuberinsekten und Bodenorganismen sind die Grundlage für eine gesunde und lokale Lebensmittelproduktion, helfen gegen Schadorganismen, reduzieren den Pestizideinsatz und damit die Trinkwasserbelastung. Es besteht ein wissenschaftlicher Konsens, dass es dieser Biodiversität im Schweizer Mittelland schlecht geht und zu ihrem Erhalt mindestens 5 Prozent hochwertige Acker-BFF notwendig wären (siehe verlinkte Studie).

Daran hat sich der Nationalrat heute scheinbar wieder erinnert und die Standesinitiative GE zur Abschaffung der 3.5 Prozent Acker-BFF diskussionslos abgelehnt. Er hat damit den Fehlentscheid von letzter Woche zur Motion Grin, der sehr knapp ausgefallen war, korrigiert. Das Ganze ist Realsatire und wäre komisch, würde es nicht auf dem Rücken der Landwirte und der Natur ausgefochten. Der gleiche Rat hat noch im Dezember den Bundesrat aufgefordert, abgeschwächte Umsetzungsvarianten in die Vernehmlassung zu geben, die aktuell läuft (Verordnungspaket 2024 / AP22+). Gleichzeigt wird nun der Ständerat die überwiesene Motion Grin behandeln müssen, welche genau das Gegenteil ist, von dem, was der gleiche Rat heute entschieden hat. Dass die Bauern politikmüde sind und das Vertrauen in die Politik schwindet, ist gut nachvollziehbar. Die 3.5 Prozent Acker-BFF sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten.

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Kontakt:

  • Marcel Liner, Leiter Landwirtschaftspolitik, Tel. 079 730 76 64, @email