Gipsgrube Kienberg Raphael Weber

Geissen statt Gips

Naturschutzgebiet Gipsgrube Kienberg

Weil ehemals natürliche Lebensräume grossflächig zerstört wurden, sind für Tiere und Pflanzen sogenannte Ersatzlebensräume von grosser Bedeutung.

Solche finden sich oft in Gebieten, die früher intensiv von Menschen genutzt wurden, nun aber brach liegen. So etwa in der Gipsgrube im solothurnischen Kienberg. Der Abbau von Gips wurde hier vor Jahrzehnten eingestellt, zurückgeblieben ist eine strukturreiche Landschaft auf kompaktem Raum. Bunte Trockenwiesen gedeihen auf Plateaus zwischen steilen Felswänden, an deren Fuss zwei Weiher angelegt wurden. Blumen, Insekten, Reptilien und Amphibien behagt dies; zusammen bilden sie einen Hotspot der Biodiversität. Damit diese Vielfalt nicht vom umliegenden Buchenwald und zuvor angepflanzten Föhren verschluckt wird, setzen Pro Natura Solothurn und Aargau auf eine besondere Naturschutztruppe: eine Geissenherde, die eifrig jegliches Kleinholz verbeisst und -speist. Dank ihnen bleibt die üppige Artenvielfalt in diesem Naturschutzgebiet erhalten.

Von RAPHAEL WEBER, Chefredaktor des Pro Natura Magazins.

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Gipsgrube Kienberg

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Dieser Artikel wurde im Pro Natura Magazin publiziert.

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