Im Einsatz für die Natur: Unsere grössten Erfolge
Wie alles begann: Vertreter der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft gründeten 1909 den Schweizerischen Bund für Naturschutz (heute: Pro Natura) mit dem Ziel, den ersten Nationalpark der Schweiz zu realisieren. Sie wollten Raum schaffen für die bedrängte Natur.
Der erste Nationalpark der Alpen
Am 1. August 1914 konnte der Schweizerische Nationalpark im Engadin, nach nur wenigen Jahren Vorbereitungszeit, gegründet werden. Pro Natura beteiligt sich noch heute finanziell am Nationalpark und hat drei Sitze in der Eidgenössischen Nationalparkkommission.
Ein Netz von über 750 Naturschutzgebieten
Pro Natura ist in der Schweiz führend in der Schutzgebietsarbeit. Mit unseren mehr als 750 Naturschutzgebieten sichern wir Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten und erhalten einmalige, unersetzliche Landschaften für folgende Generationen.
Mit Schoggi den Silsersee gerettet
Ende des Zweiten Weltkriegs wollte die Elektrizitätswirtschaft den Silsersee im Engadin für die Wassernutzung erschliessen. Der in Aussicht gestellte Wasserzins war für die betroffenen Gemeinden verlockend. Durch Natur- und Heimatschutzkreise hingegen ging ein Aufschrei. Eine originelle Idee half, die Abfindungssumme aufzutreiben und die Gemeinden zu überzeugen, für die nächsten 99 Jahre auf Konzessionsgelder zu verzichten: der Verkauf von, damals rationalisierter, Schokolade für einen guten Zweck. Seit 1946 führt Pro Natura gemeinsam mit dem Schweizer Heimatschutz alljährlich den Verkauf von Schoggitalern für ein spezifisches Objekt oder Thema durch.
Gründung der «Rote Liste»-Organisation
Als Ergebnis einer von Pro Natura organisierten internationalen Naturschutz-Konferenz, wurde 1948 die IUCN (International Union for Conservation of Nature) gegründet. Ihr erster Präsident war der damalige SBN-Präsident Charles J. Bernard. Die IUCN führt die «Rote Liste» der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie ein international anerkanntes System zur Einstufung von Schutzgebieten und Pärken.
IUCN (International Union for Conservation of Nature)
«Rote Liste» der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten
Inventare bedeutender Landschaften
1958 begannen mit unserer Mithilfe die Arbeiten am Inventar schweizerischer Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (KLN). 1963 wurde das Inventar veröffentlicht. Der Bund erliess anschliessend 1977 ein auf dem KLN basierendes Inventar schützenswerter Landschaften und Naturdenkmäler (BLN-Inventar), das noch heute laufend ergänzt wird.
Inventar schützenswerter Landschaften und Naturdenkmäler (BLN-Inventar)
Neue Pärke dank geändertem Natur- und Heimatschutzgesetz
Damit ein weiterer Nationalpark in der Schweiz gegründet werden kann, mussten zuerst die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der 1962 angenommene Verfassungsartikel zum Natur- und Heimatschutz (NHG) sah keine Pärke vor. Dank dem Einsatz von Pro Natura definiert das neue NHG von 2007 nun drei mögliche Parkkategorien von nationaler Bedeutung (Nationalpärke, Regionale Naturpärke und Naturerlebnispärke).
Naturschutzgebiet statt Autobahn
Mit 560'000 Unterschriften verhinderten wir 1981, dass ein Teil der Autobahn A1 durch das spätere Naturschutzgebiet Grande Cariçaie am Neuenburgersee führt. Unsere erfolgreiche Unterschriften- und Geldsammlung führte zum grössten Seeuferfeuchtgebiet der Schweiz.
Moorschutz statt Waffenplatz
In den Achtzigerjahren plante der Bund einen Waffenplatz in Rothenthurm, mitten in einer grossartigen Moorlandschaft. Widerstand formierte sich und eine Volksinitiative kam zustande. 1987 wurde die Rothenthurm-Initiative mit grossem Mehr vom Volk angenommen. Seither sind Moore und Moorlandschaften geschützt. Pro Natura hat die Initiative aktiv unterstützt und setzt sich bis heute dafür ein, dass der Moorschutz auch umgesetzt wird.
Direktzahlungen für eine ökologischere Landwirtschaft
Schon in den Achtzigerjahren forderte Pro Natura eine Kurskorrektur in der Landwirtschaftspolitik, die den Bauern eine umweltgerechte Bewirtschaftung ermöglichen sollte. Auf Initiative von Naturschutzorganisationen, unter ihnen Pro Natura, begann der Bund 1993, ökologische Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft (z.B. extensiv genutzte Wiesen, Hecken, Buntbrachen, Hochstammbäume) mit Direktzahlungen zu fördern.
Verbandsbeschwerderecht gerettet
Immer wieder wird das erfolgreiche Verbandsbeschwerderecht der Umweltorganisationen von Politikerinnen und Politikern bekämpft. Eine Volksinitiative des Zürcher Freisinns wollte das Verbandsbeschwerderecht einschränken. Das Volk stellte sich jedoch hinter den Naturschutz und schmetterte die Initiative 2008 in der eidgenössischen Abstimmung deutlich ab. Pro Natura war federführend bei der Abstimmungskampagne.
Mit eigener Initiative gegen die Zersiedelung
Unter der Führung von Pro Natura lancierten 2007 verschiedene Umweltschutzorganisationen die Landschaftsinitiative mit dem Ziel, die Zersiedelung zu stoppen. Der von uns unterstützte indirekte Gegenvorschlag wurde vom Stimmvolk mit 63% Ja deutlich angenommen. Seither ist ein griffigeres Raumplanungsgesetz in Kraft.
Der Biber ist wieder da
Vor 200 Jahren wurde der Biber in der Schweiz ausgerottet. Heute wird der Biberbestand auf 3000 Tiere geschätzt. Trotzdem braucht es weiterhin unseren Einsatz. Pro Natura schafft mehr lebendige Bäche und Flüsse, räumt dem Biber Barrieren aus dem Wege, hilft mit Fachwissen bei Problemen und findet Lösungen.