Moorlandschaft Rothenthurm: Fortführung der Regenerationsarbeiten Im äusseren Bann und Wolfschachen
Ein lebendiges Moor braucht Wasser. Weil sie vielerorts entwässert werden, gehören Moore zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Schweiz. Aufgrund alter Entwässerungsgräben, die für Torfabbau und Streugewinnung angelegt wurden, verliert auch die berühmte Moorlandschaft Rothenthurm weiterhin Wasser. Der Torf, der dadurch an die Luft kommt, zerfällt und setzt jeden Sommer Tausende Tonnen CO2 frei. Ein Prozess, der durch den Klimawandel verstärkt wird. Um als Lebensraum für bedrohte Arten zu dienen und CO2 speichern zu können, muss das Moor unbedingt wieder genug Wasser halten können. Ein Hektar Torfmoor speichert Millionen Liter Wasser. Moore leisten somit auch einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
Positive Entwicklung und geretteter Torf
Zur Verbesserung der Wasserrückhaltung und Pufferung der Regenspitzen wurde im Herbst 2023 in Wolfschachen eine Holzspundwand aus einheimischem Holz in den Boden getrieben. Bereits in diesem regnerischen Jahr zeigte die Wassersperre erfreuliche Wirkung: Der Wasserfluss wird reguliert und auf der neu entstandenen Wasserfläche pflanzten sich bedrohte Libellen fort. Die Regenerationsarbeiten werden diesen Herbst nach dem gleichen Konzept weitergeführt und voraussichtlich im Herbst 2026 abgeschlossen sein.
Zum Wiederaufbau eines Teils des geschwundenen Torfkörpers, braucht es auch Torf. Beim Aushub einer Baustelle in Willerzell konnte diesen Sommer Torf gewonnen werden, der nun bei den Regenerationsarbeiten in Wolfschachen zum Einsatz kommt. Der gerettete Torf hätte bei Zersetzung oder Verbrennung über 370 Tonnen CO2 freigesetzt, der so wieder gespeichert wird.
Bewirtschaftungszugang sicherstellen
Zum Erhalt der Flachmoore mit ihrer reichen Biodiversität ist auch eine naturnahe landwirtschaftliche Nutzung nötig. Weil sich der bestehende Weg aus Holzprügeln im Gebiet Im äusseren Bann in einem sehr schlechten Zustand befindet, ist der Zugang für die Landwirtschaft derzeit erschwert. Aktuell wird deshalb das verfaulte Holz ersetzt und der Weg abgesenkt, sodass das Holz feucht bleibt und nicht mehr verrottet. Parallel dazu wird eine Holzsperre gebaut, damit das Wasser seinen natürlichen Weg wieder nehmen kann. Zudem wird ein System zur Regulierung des Wasserstandes installiert, das den Bewirtschaftenden erlaubt, den Wasserspiegel für die Streumahd zeitweise abzusenken. Mit der Zeit wird der Weg zuwachsen, sodass er kaum sichtbar sein wird. Damit Wandernde nicht falsch abbiegen, wird der erste Teil des Weges unter Wasser gesetzt. Um die Sicherheit während der Arbeiten am Prügelweg zu gewährleisten, ist eine kurze Umleitung des Wanderwegs vor Ort eingerichtet.
Weitere Informationen:
Kontakt:
- Bastien Amez-Droz, Projektleiter Schutzgebiete und Moore, 061 317 91 57, @email
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Headerfoto: © Pro Natura – Bastien Amez-Droz