Aare, Limmat, Biber und Hochlandrinder modellieren
Naturschutzgebiet Limmatspitz
Hier präsentiert sich ein Mix aus strömungsreichen Flussbereichen und seichten Flachwasserzonen, steilen Ufern und Kiesbänken, Auenwäldern und Wiesen, besonnten und schattigen Biotopen. Auen sind veritable Hotspots der Biodiversität: Obwohl sie nur 0,3 Prozent der Landesfläche ausmachen, finden sich hier rund 40 Prozent unserer Pflanzenarten. 1998 konnte Pro Natura Aargau grosse Teile des Limmatspitz erwerben. Fünf Jahre später ermöglichte ein Renaturierungsprojekt, dass heute die Limmat und die Aare diesen vielseitigen Lebensraum wieder selber modellieren. Gleiches tut der Biber, der hier ein Schlaraffenland vorgefunden hat. Unterstützt wird er von einer Herde schottischer Hochlandrinder, die Teile dieses Naturschutzgebiets beweiden und offenhalten. Davon profitiert auch Homo sapiens, für den der Limmatspitz ein populäres Naherholungsgebiet bildet. Dank Besucherlenkung bewegt sich der Druck auf die Natur noch in einem akzeptablen Rahmen. Der Limmatspitz ist Teil des Auenschutzparks Aargau. Dieser geht auf eine kantonale Volksinitiative von Umweltverbänden zurück, wonach ein Prozent aller Flussläufe wieder in einen natürlichen Zustand zurückgeführt werden müssen. 30 Jahre nach der Annahme dieses Volksbegehrens ist dieses Ziel fast erreicht — auch dank Pro Natura, die entlang von Rhein, Aare, Limmat, Reuss und weiteren Gewässern mehrere Flussabschnitte spektakulär revitalisiert hat.
Von RAPHAEL WEBER, Chefredaktor des Pro Natura Magazins.
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Dieser Artikel wurde im Pro Natura Magazin publiziert.
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