Aletschgletscher Claudio Büttler
07.09.2023 Umweltpolitik

Wir geben unsere Stimme der Natur

Schweizer Parlamentswahlen 2023

Eine grosse Chance für die Natur: Am 22. Oktober 2023 wählt die Schweiz ein neues Parlament. Warum wir alle von naturfreundlicher Politik profitieren und wirklich jede Stimme den Unterschied macht!

In der Politik steht die Umwelt bisher nie an erster Stelle. Das wollen und können wir alle ändern: Wir haben die Wahl, die Natur nicht. Alarmierend: Nur 4 von 10 Leuten reden mit! Entscheidend wird sein, mehr als die üblichen 40 Prozent der Wahlberechtigten für diesen wichtigen Urnengang zu mobilisieren.

5 Gründe, weshalb wir naturfreundlich wählen

Wir möchten Ihnen aufzeigen, weshalb wir naturfreundlich wählen. Wie es im Herbst 2023 ausgeht, liegt an uns – nehmen wir diese Chance wahr! Helfen Sie mit und teilen Sie unsere Inhalte mit Freunden und Familie.  

  1. Planetare Grenzen: Unbegrenztes Wachstum ist auf der begrenzten Erde nicht möglich. Seit Jahren steigern wir die Nahrungsmittelproduktion, verschmutzen die Umwelt und beuten natürliche Ressourcen aus. Die Erde hält diesem Druck nicht ewig stand. Wir müssen die Klima- und die Biodiversitätskrise jetzt ernst nehmen, denn gewisse Schäden werden irreversibel sein. Deshalb wählen wir in diesem Herbst naturfreundlich.

    Infobox: Planetare Grenzen
    Das Konzept der «Planetaren Grenzen» (2009) des schwedischen Professors Johan Rockström zeigt, dass die menschliche Tätigkeit gewisse ökologische Grenzen bereits jetzt stark überschreitet. Folgende Aspekte befinden sich bereits in einem kritischen Bereich: Artensterben, die Freisetzung von Unmengen an Phosphor und Stickstoff sowie die Einbringung von neuartigen Substanzen (z.B. radioaktive Substanzen oder Schwermetalle) und Organismen.  

  2. Lebensräume schützen: Zahlreiche wichtige Lebensräume sind gefährdet. Doch um die Biodiversitätskrise abwenden zu können, brauchen wir vielfältige Natur-und Kulturlandschaften. Wir wählen naturfreundlich für die Biodiversität.
     
  3. Tiere und Pflanzen schützen: Die Vielfalt an Tieren, Pflanzen und Pilzen nimmt ab. 255 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sind in der Schweiz bereits ausgestorben. Mehr als ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet. Wenn einzelne Arten aussterben, hat dies Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Wir schützen Tiere und Pflanzen und fordern dies auch von unseren Parlamentarierinnen und Parlamentarier.
     
  4. Menschenleben retten: Pestizideinsätze, Luftverschmutzung, verseuchtes Trinkwasser, verdichtete Böden und erhitzte Städte gehören auf dieser Erde schon fast zur Norm. Zudem haben sich extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen weltweit seit den 1980er Jahren verdreifacht: Was wir dem Planeten antun, wirkt sich schliesslich auch auf uns aus. Die Klima- und die Biodiversitätskrise betrifft uns Menschen ganz direkt. Wir brauchen ein Parlament, das diese Zusammenhänge versteht und griffige Massnahmen für den Umweltschutz unterstützt. 
     
  5. Verantwortung übernehmen: Wir wählen naturfreundlich, weil es an der Zeit ist, Verantwortung zu übernehmen. Der übermässige Konsum in der Schweiz und den nördlichen Ländern (sowie der Elite im globalen Süden) schadet nicht nur ganz direkt der Natur und der Umwelt hierzulande, sondern auch der Umwelt in den ärmsten Ländern. Er zerstört Wälder, Lebensräume und Meere und gefährdet die Lebensbedingungen der Menschen im globalen Süden. Das ist inakzeptabel. 
Gletschervorfeld
Faktenbasierte Entscheidungshilfe

Die von der Umweltallianz betriebene Website ecorating.ch bietet eine praktische und fakten­basierte Entscheidungshilfe: Sie wertet von allen Parlamentarier/-innen deren Verhalten in umweltrelevanten Themen aus. Dabei wird rasch klar: Wer eine konsequent umweltfreundliche Politik unterstützen will, ist bei den Grünen, der SP, der EVP und der GLP (in dieser Reihenfolge) meistens hervorragend bis gut aufgehoben.

Quiz: Welcher tierische Botschafter passt zu Ihnen? 

Teilen Sie die Liebe zu Gewässern mit dem Laubfrosch, oder sind Sie quirlig wie der Apollofalter? Finden Sie es heraus. Erfahren Sie zudem, wie es um Ihre Art in der Schweiz steht. Ihr Tier steck in der Krise? Teilen Sie das Quiz mit Ihrem Umfeld und machen Sie so auf die Biodiversitätskrise aufmerksam.